Dienstag, 28. Dezember 2010

Alben des Jahres 2010 – The French German

  1. Arcade Fire – The Suburbs
  2. The National – High Violet
  3. Broken Bells – Broken Bells
  4. Foals – Total Life Forevers
  5. MGMT – Congratulations
  6. Lightspeed Champion – Life Is Sweet! Nice To Meet You
  7. Two Door Cinema Club – Tourist History
  8. Tocotronic – Schall und Wahn
  9. Future Islands – In Evening Air
  10. The Futureheads – The Chaos

Montag, 27. Dezember 2010

Alben des Jahres 2010- Kronenburg1664

1. Arcade Fire - The Suburbs
2. Lightspeed Champion - Life is sweet nice to meet you
3. Gorillaz - Plastic Beach
4. Mark Ronson - Record Collection
5. The Indelicates - Songs for Swinging Lovers
6. Massive Attack - Heligoland
7. I am Kloot - Sky at Night
8. The National - High Violet
9. Broken Bells - Broken Bells
10. Marina and the Diamonds - The Family Jewels

Ich hoffe mal ich habe nichts vergessen... Erwähnenswert wären noch: The Black Keys- Brothers; Interpol- Interpol; Efertklang- Magic Chairs; Hot Chip- One Life Stand; Diego- Gold; The Gaslight Anthem- American Slang; Beach House- Teen Dream (Zebra aus selbigen Album ist mein Lied des Jahres)...

Dienstag, 21. Dezember 2010

Konzertüberblick Dezember

In diesem Jahr war für mich auch der Dezember überraschend reich an Konzertbesuchen. Es war zwar oft schwer, angesichts von Kälte, Schnee und Eis vor die Tür zu gehen, doch lohnenswert war es selbstverständlich immer.

Am Abend nach meiner Firmenweihnachtsfeier wog die Müdigkeit noch schwer, als ich mich zum Konzert von Kashmir ins Uebel&Gefährlich begab. Doch für diese Band nehme ich das in Kauf, weiß ich doch aus Erfahrung, dass sich die Konzerte lohnen. Die Musik wird gerne in die Nähe von Radiohead gerückt, manche finden aufgrund der Ähnlichkeit Kashmir gar überflüssig. Damit ist den Dänen aber Unrecht getan, denn dann gäbe es so schöne Songs wie „Aftermath“, „Kalifornia“ oder aber „Petite Machine“ nicht. Neben vielen anderen wurde diese an diesem kalten Winterabend gespielt und wärmten die Herzen der anwesenden Fans, von denen viele aufgrund der nachkonzertliche Signierstunde der Band am Merch-Stand ohnehin ganz aufgeregt waren.

Zwei Tage später besuchte ich relativ spontan den Auftritt einer weiteren Band aus dem skandinavischen Kulturkreis, jedoch von deutlich weiter nördlich. Hjaltalín waren in der Stadt und stellten im Beatleania die Songs ihres neuesten Werkes Terminal vor. Das Album wurde mit dem Sinfonieorchester von Rejkjavik aufgenommen, doch auch in siebenköpfiger Besetzung können sich die Songs sehen lassen. Der Orchestralfolk von Hjaltalín ist mal atmosphärisch, mal tanzbar, beides komt an diesem Abend gut an. Immer wieder bemerkenswert: das ist wohl die einzige Band, die eine Fagottistin in der Stammbesetzung hat.

Am Folgetag fand ich mich wieder im Beatlemania ein, doch diesmal war es dort deutlich besser besucht und die Hipsterdichte im Publikum war ebenfalls deutlich größer. Es war ja auch eine der derzeit gehyptesten Newcomerbands zu Gast, nämlich Best Coast. Die Musik kann man in eine ähliche Ecke einordnen wie die der Drums, Auftreten und Einstellung der Band ist jedoch deutlich Alternativer. Es wird wohl niemand durch die Feststellung beleidigt sein, dass es an diesem Konzert sowohl auf als auch vor der Bühne nur vor Nerds wimmelte, die jedoch allesamt sehr zufrieden dreinschauten.

Deutlich besinnlicher war es ein paar Tage später in der Zentrale, wo der aufstrebende Stern der Nouvelle Chanson Francaise ihr einziges und erstes Deutschlandkonzert gab. Coeur de Pirate ist eine erst 19-jährige Kanadierin, der gerade die ganze französischsprachige Welt zu Füßen liegt. Sie ist ja auch ganz niedlich (wenn auch für meinen Geschmack etwas viel tätowiert) und singt sehr schöne französische Liedchen. An diesem Abend bespielte sie die gemütliche Kneipe alleine am Klavier. Dass alle im Raum bezaubert waren, versteht sich fast von selbst. Beitrag mit Konzertmitschnitten vom Heute Journal.

Den krönenden Abschluss für das überaus reiche Konzertjahr 2010 bildete das Weinachtskonzert der Kilians im Grünspan. Nicht nur die Gastgeber des Abends waren famos, auch die Vorgruppe Abby konnte mich überzeugen. Die Kilians waren gut wie immer und gaben bei diesem Auftritt einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende Album. Gleich sechs neue Songs wurden dargeboten, allesamt sehr vielversprechend. Daneben gab es natürlich genug bekanntes. Die jungen Männer strotzten nur vor Spielfreude und begeistersten die (nicht gerade extrem zahlreichen) Anwesenden mit einem eineinhalbstündigen Set. Sänger Simon den Hartog hat inzwischen zudem gelernt, dass zuviel Gelaber auf der Bühne nervt, sodass dieses Konzert als rundum gelungen bezeichnet werden kann.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Ein Folkabend mit Johnny Flynn im Molotow

Nach zwei eher lauteren Konzerten war mal wieder ein ruhigerer Abend angebracht. Sehr gut dafür geeignet war das Konzert von Johnny Flynn im Molotow. Den talentierten jungen Briten habe ich entdeckt, als er im Frühjahr für Mumford and Sons mit seiner Begleitband The Sussex Wit als Vorgruppe fungierte. Nun war Johnny Flynn ohne Begleitung auf Tour zu einer puristischen Darbietung seiner Folksongs. Das funktionierte sehr gut, erwartungsgemäß natürlich gerade bei den ruhigeren Stücken. Doch auch die etwas schnelleren Songs wie „Tickle Me Pink“ oder „The Box“ kommen nur mit Gitarre gut an. Zwar werden manche Songs umarrangiert dargeboten, doch manche werden einfach weggelassen, wenn eine zu puristische Darbietung wie diese nicht passen würde. Sympathisch und talentiert ist der Junge allemal. Gut aufgelegt an diesem Abend auch, wenn auch angesichts der Wärme ein wenig zu bemitleiden, da er, wie er selbst zugab, aufgrund der Kälte draußen „longjohns“ trug. Der Besuch seiner Konzerte und der Erwerb der Alben kann nur empfohlen werden.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Foals in der Markthalle

Manchmal brauche ich ein bisschen, um mit der Musik einer Band warm zu werden. Dafür mag ich sie dann umso mehr. So ging es mir mit den Foals. Bei Erscheinen ihrer ersten Platte Antidotes vor zwei Jahren verstand ich den Hype, der um ihre Musik entstanden war, nicht ganz. Inzwischen ist jedoch die zweite Platte Total Life Forever erschienen, und diese hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Für mich ist sie eine der Platten des Jahres 2010 und gehört auf jeden Fall zu den meistgehörten Alben auf meinem Mp3-Player.

Quelle für Foto

Auch live sind die Foals eine Wucht, wie ich an diesem kalten Wintertag in der Markthalle erleben durfte. Der Sound kommt sehr gut rüber, dass die Stimme von Sänger Iannis Philipakis bei manchen Stücken ein wenig schwächelt, stört nur marginal. Das Set ist eine Mischung der Songs aus beiden Platten, wobei ich fand, dass die zweite ein wenig zu kurz kam, zumal mein Lieblingsstück nicht gespielt wurde. Dennoch wird mir der Abend in sehr guter Erinnerung bleiben.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Postmodern – MGMT im Docks

Als ich in meinem Bekanntenkreis erwähnte, dass ich das Konzert von MGMT im Dock besuchen würde, stieß ich mehrfach auf folgende Reaktion: „Was, nach DEM Auftritt beim Dockville Festival im letzten Jahr schaust du dir die noch mal an?“ Ja klar, kann ich da nur sagen. Denn erstens bin ich ein großer Fan des inzwischen erschienen zweiten Albums Congratulations der Brooklyner Band. Und zweitens war der Auftritt beim Dockville gar nicht so schlecht (wenn auch nicht wirklich der absolute Brülle). Seine Rezeption ist vielmehr Ausdruck eines verbreiteten Phänomens. Ich habe den Eindruck, dass viele falsche Erwartungen hegen, wenn sie ein MGMT-Konzert besuchen.

In der Tat kennen viele von MGMT nur die Hits von der ersten Platte, also „Kids“, „Time to Pretend“, „The Youth“ oder „Electric Feel“. Zahlreiche der Stücke sind jedoch viel weniger tanzbar und gehen eher in eine psychedelischere oder progressivere Richtung. Auch an diesem Abend im Docks bestätigte sich dieser Eindruck. Das Publikum im ausverkauften Club war eher jung und begrüßte die Hits mit Jubelstürmen, die meisten weniger bekannten Songs wurde jedoch eher apathisch hingenommen. Selbst die hervorragenden Singles der zweiten Platte, „It’s Working“ und „Flash Delirium“.


Dabei demonstrierte MGMT heute ein weiteres Mal, was für eine tolle Band sie sind und wie vielschichtig ihre Musik. Schlussendlich verschreibt sich die Band der Postmoderne. Sie nimmt sich aus allen möglichen Musikstilen und Einflüssen die Elemente heraus, die sie braucht, zitiert sie und macht daraus etwas doch völlig neues. So tut man der Band unrecht, wenn man sie auf den vermeintlichen Neo-Hippietum ihrer frühen Hits reduziert. Eigentlich täuscht das Coverboy-Image von Sänger Andrey VanWyngarden davor hinweg, dass es sich bei MGMT eigentlich um einen Haufen Musiknerds handelt. Zwar wünscht man ihnen angesichts der Güte ihrer Musik den Erfolg, doch ihren Konzerten täte es gut, wieder in etwas kleinerem Rahmen, dafür aber vor Fans stattzufinden, die alle Songs zu schätzen wissen.

Das Konzert im Docks war übrigens deutlich besser als das beim Dockville Festival. In den 90 Minuten des Sets konnte man sich davon überzeugen, dass sich die Herren inzwischen einige Bühnenerfahrung vor größeren Menschenmengen angeeignet haben.