Über zwei Jahre später, Jamie Cullum war inzwischen ein aufstrebender Popstar, ging ich gemeinsam mit Almuth, die auch schon in Toronto dabei gewesen war, zu einem Jamie Cullum Konzert in den Hamburger Stadtpark. Wieder waren wir begeistert. So ist es kein Wunder, dass wir uns vier Jahre später am selben Ort wiederfanden, um hier wieder einem Konzert des inzwischen dreißigjährigen Briten beizuwohnen.
Mit seinem poppigen Jazz (oder jazzigen Pop, je nach Blickwinkel) hat Jamie Cullum sich ein sehr breites Publikum erspielt und wird auch gerne von den Dudelfunkradios der Republik gespielt. Auf der Bühne jedoch wirkt er noch immer so authentisch wie im kleinen Jazzclub von Toronto. Man nimmt ihm ernsthaft ab, dass er sehr viel Vergnügen am Musikmachen hat. Wenn sich das dadurch ausdrückt, dass Jamie Cullum auf der Bühne rumturnt, auf sein Klavier springt und dabei auch noch gute Musik macht, umso besser. All seine Kritiker, die bemängeln, er habe sich dem Pop verkauft, sollten sich eines seiner Konzerte anschauen. Hier ist der Jazzmusiker noch klar erkennbar. Kaum ein Stück kommt ohne Soli aus, die Begleitband ist beeindruckend gut. Der heimliche Star des Abends ist der Bassist, der mit einem atemberaubenden Solo das Publikum zum Staunen bringt.
Das alles lässt den immer wieder beginnenden Regen vergessen. Ganz natürlich wird das Konzert mit „Singing in the Rain“ begonnen. Jamie Cullum spielt weiterhin viele seiner älteren Stücke und auch einige Coverversionen, die schon seit den Anfängen im Repertoire des Sängers sind, darunter „I Get A Kick“ und das sagenhafte Radiohead-Cover „High And Dry“. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug. Ich hoffe, dass es nicht vier Jahre dauert bis zum nächsten Jamie Cullum Konzertbesuch.
Kleine Ergänzung: die Kritik auf Welt.de
Fotostrecke bei Radio Hamburg.
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