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Donnerstag, 9. April 2009

B-Scene zu Basel

Clubfestivals sind schon was tolles! Man kann an einem Abend von Location zu Location, von Rock zu Hip Hop… Vorallem an einer lauen Aprilnacht wie sie der Wettergott dem 13. B-Scence Festival bescherte, bot es sich an von der Kaserne zum Nordstern oder zur Kuppel zu pilgern. Wir allerdings blieben den ganzen Abend in der Kaserne um uns das musikalische Angebot der Reithalle und des Rossstalls zu Gemüte zu führen.

Den Anfang in der Reithalle in der Rock dominierte, machte Tram aus Freiburg, die sich allerdings als „Träm aus Australien“ vorstellten. Die vier Jungs boten dem zu dieser Stunde leider noch nicht sehr zahlreichen Publikum eine solide Rockperfomance.

Anschließend wechselten wir zu weicheren Klängen: Sonolar stellten ihr Debütalbum im Rossstall vor. Ihre Musik könnte man als elektronische Version von Sigur Ròs bezeichnen und auch visuell hatten sie einiges zu bieten. Das Konzert wurde nämlich, wie bei der danach spielenenden Band Kitchen and the Holy Strings mit intressanten Bildern unterlegt.

Zwischen den beiden schauten wir kurz in der Reithalle vorbei, wo inzwischen die Dogs Bollocks spielten. Mittlerweile waren doch etwas mehr Zuhörer anwesend um sich die Band anzuschauen, die diesmal auf andere Weile visuel etwas zu bieten hatten . Der Gitarrist sah aus wie Marilyn Manson und der Bassist hätte glatt bei Kiss mitspielen können. Ihre Musik könnte man wohl am ehesten als Punk`N`Roll bezeichnen. Aber wir sahen nur zwei Lieder da wir auf keinen Fall die nächste Band verpassen wollten.

Alleine schon die Vorbereitung der Band versprach einiges, denn Kitchen and the Holy Strings haben neben der Standartbesetzung (wie der Name auch schon sagt) Streicher in ihrem Aufgebot. Dier Erwartungen wurden zum Glück erfüllt. Im Vergleich zu den doch sehr athmosphärischen Sonolar waren die Holy Strings etwas druckvoller, wobei wir etwas den Gesang vermissten. Man fühlte sich teilweise an Radiohead (zu „In Rainbows“ Zeiten) erinnert.

Als wir in die Reithalle zurückkehrten wurden wir von einer randvollen Halle überrascht. Die Lokalmatadoren The Bianca Story haben wohl mehr Fans als wir dachten. Mit ihrer Partymusik brachten sie die Halle zum Kochen. Schade, dass wir so wenig von ihnen gesehen haben.

Nach dem Konzert leerte sich die Halle schlagartig, auch etwas verwunderlich, denn es folgten die Headliner des B-Scene Festivals, The Infadels. Als sie dann endlich auf der Bühne standen war ein Großteil der Masse aber zurückgekehrt. Es folgte eine Energieleistung der fünf Engländer, die wohl jeden in der Halle zum tanzen animierte. Ihr elektronisch angehauchter Indie-Rock ist auch prädestinert dafür. Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt schon etwas müde (die Infadels fingen um halb 2 an), sodass wir uns das Konzert nicht ganz anschauten. So traten wir müde, aber hochzufrieden den Nachhauseweg an…



Montag, 10. November 2008

Breitbild

Am Samstag Abend machte ich mich auf, über die Schweizer Grenze nach Basel, denn BREITBILD machten auf ihrer „As isch nid immer alles crazy“-Tour Halt in der Kaserne. BREITBILD, das ist eine 5-köpfige HipHop Crew aus Chur, die mittlerweile zur crème de la crème der Schweizer HipHop Szene zählt. Nachdem ich bereits beim Frauenfeld Openair im Juli in den Genuss ihrer Live-Show gekommen war, war ich voller Erwartung auf einen entspannten HipHop-Abend.

Das Konzert startete erst um 22Uhr und den Anfang des Abends machten AMICI DEL RAP, eine 4-köpfige Crew aus Lietsch. Die beiden MCs MC Dichter und Mirco Melone standen nicht nur mit DJ Tisa und DJ ASC auf der Bühne, sondern wurden von einer kompletten Liveband unterstützt. 2006 veröffentlichten sie ihr erstes und bis heute einziges Album mit dem Titel „Euses Ding“. Bei dieser Scheibe wird es aber hoffentlich nicht bleiben. Neben vielen Songs zum tanzen und „bouncen“ bauten die vier auch tiefgründige Texte in ihr Programm mit ein. So regten sie mit Texten wie „Ich ha s´Gfühl d´Welt goht de Bach ab, aber villicht ischs jo halb so schlimm“ bestimmt den ein oder anderen zum Nachdenken an.
HipHop mit Liveband kreiert eine ganz besondere Stimmung. Deswegen soll hier besonders der Mann am Saxophon erwähnt sein, dessen Soli für einige Gänsehautmomente sorgten.

Ein gelungener Konzert-Auftakt, der das Publikum in gute Partystimmung versetzte. Auch die Amici-Crew war von der Resonanz des Publikums begeistert: „Ihr sin so geili Sieche!“ – AMICI DEL RAP, ihr auch!!!

Dann war es soweit: nach einem kurzen Intro wurde die Bühne von BREITBILD in Beschlag genommen. Das kann man sich sehr wohl auch so vorstellen, denn neben den MCs Andri, Claudio, Thom und Vali, DJ Jäger und der 5-köpfigen Band Toshman&Rabbit, war auf der Bühne kaum noch ein freies Fleckchen zu finden.
Gegen Ende überließ BREITBILD die Bühne komplett ihrer Band. Die 5 Musiker zeigten mit einer Instrumentaleinlage dem Publikum, dass sie durchaus etwas von ihrem Handwerk verstehen!

Den Abschluss machte der ruhige Song „Nacht“, mit dem alle Gäste in die Dunkelheit (oder auch zur After-Party!) verabschiedet wurden.

Mein Fazit: Die Schweiz punktet mit Crews wie Amici del Rap und Breitbild, die mehr „die netten Rapper von Nebenan“ (Zitat 20Minuten), als knallharte Gangster verkörpern wollen. Sympathische Jungs, angenehme Texte (ich hab nicht einmal „Fuck you Bitches“ gehört)! HipHop, wie er mir am besten gefällt!