- Arcade Fire @Tempodrom Berlin
- Wilco @Laeiszhalle Hamburg
- Mumford and Sons @Docks Hamburg
- Interpol @Tempodrom Berlin
- Broken Bells @Uebel&Gefährlich Hamburg
- Foals @Markthalle Hamburg
- Stars @Knust Hamburg
- Jamie Cullum @Stadtpark Hamburg
- Two Door Cinema Club @Docks Hamburg
- Labrassbanda @Reeperbahnfestival (Große Freiheit 36) Hamburg
Sonntag, 26. Dezember 2010
Konzerte des Jahres 2010 – The French German
Montag, 29. November 2010
Konzerte im November – Ein Überblick
Ich habe in den vergangenen Wochen folglich einige sehr schöne Konzerte erlebt, von denen die meisten auch eine ausführlichere Würdigung verdient hätten. Leider fehlen mir durch berufliche Verpflichtungen und Privatvergnügen die Zeit und der Elan, dies zu tun, sodass hier ein kurzer Überblick reichen muss.
Los ging es gleich am ersten des Monats mit dem Konzert eines der Helden der jüngeren Geschichte des Indie-Rocks. Carl Barât stellte im Uebel&Gefährlich sein gar nicht so übles erstes Soloalbum vor, spickte sein Set jedoch zur Freude der Konzertbesucher auch mit einigen Libertines-Songs sowie „Bang Bang Your Dead“ von seiner zweiten Band Dirty Pretty Things. Ein Konzert, das ich trotz Übermüdung aufgrund einer sehr intensiven Party am Vorabend sehr genoss.
Am Freitag der selben Woche gönnte ich mir gleich ein Konzertdoppelpack, ermöglicht durch die Angewohnheit des Docks, Wochenendkonzerte immer extrem früh beginnen zu lassen. Es spielten Heroen des Emo-/alternative-Rocks der späten 90er und frühen 00er Jahre: Jimmy Eat World. Wie der Rest des Publikums im ausverkauften Docks war ich begeistert von der Setlist dieser fast zweistündigen Darbietung, denn der Schwerpunkt lag deutlich auf de älteren Sachen. Anschließen ging es direkt ins Molotow zur Party anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Partyreihe Misshapes. Hier spielte die kanadische Queer-Indie-Truppe Hidden Cameras. Die Truppe um den in Berlin wohnhaften Joel Gibb verbreitete hier die passende Stimmung für diese schon recht homophile Party.
Dieses erste Novemberwochenende endete am Sonntag Abend ebenfalls wieder im Molotow mit dem Konzert von Frightened Rabbit. Auf diese Band bin ich durch ihre Labelmates We Were Promised Jetpacks aufmerksam geworden, deren Auftritt beim Dockville Festival eines meiner persönlichen Höhepunkte gebildet hatte. Die Musik von Frightened Rabbit ist ähnlich, atmosphärischer Indie-Rock. Ansonsten ist die Truppe sehr sympathisch, unüberhörbar schottisch und vor Spielfreude strotzend.
Mitte des Monats wurde nachgeholt, was eigentlich für Mai geplant war und damals abgesagt wurde. Tokyo Police Club waren in der Stadt und spielten im Uebel&Gefährlich. Die Band aus Toronto hat vom Sound her eine gewisse Ähnlichkeit mit den Strokes. Ansonsten verhält sich Tokyo Police Club zu ihren Vorbildern wie Toronto zu deren Heimat New York: eine Nummer kleiner, ein paar Jahre jünger, etwas weniger cool und gleichzeitig menschlicher und sympathischer.
Einen Abend später war ich zurück im Uebel&Gefährlich. Das heute Konzert war ausverkauft und damit deutlich besser besucht als das am Vorabend. Augenscheinlich haben sich Angus & Julia Stone mit ihrer ruhigen Folkmusik inzwischen ein größeres Publikum erspielt. Der Auftritt des überaus sympathischen und eher schüchternen Geschwisterpaars aus Australien war es jede Minute Wert, den stickigen Club und die Rückenschmerzen vom langen Stehen zu ertragen. Das ist der Preis für eine langes, kuscheliges Set.
Zu Interpol am folgenden Freitag bin ich dann extra nach Berlin gefahren. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, zumal ich bei den Konzerten der Band im März vorübergehend nicht in Hamburg sein werde. Auch ohne Carlos Dengler bleiben Interpol eine richtig gute Liveband, inzwischen wird sogar (ein wenig) mit dem Publikum interagiert. Der Schwerpunkt des Sets lag an diesem Abend neben einigen Songs vom aktuellen Album deutlich auf den älteren Stücken, was mich sehr gefreut hat. Ich war aber schon überrascht, dass „The Heinrich Maneuver“ nicht gespielt wurde. Hier die Setlist. Immer wieder eine Reise Wert, wer weiß wie lange es die Band noch gibt.
Letzte Woche schließlich ließ ich mich dazu hinreißen, für ein Umsonst-Konzert der Ting Tings eineinhalb Stunden in der Eiseskälte Schlange zu stehen, um noch ins Grünspan eingelassen zu werden. Das Set war zwar kurz und knackig, doch die Hits des Debütalbums sowie zwei neue Stücke waren dabei, und beim Tanzen wurde einem auch wieder warm.
Letzten Freitag dann gab es einen weiteren Konzerthöhepunkt zu bestaunen. Two Door Cinema Club, für mich die Newcomerband des Jahres, waren zum zweiten Mal in diesem Jahr in Hamburg. Beim ersten Mal noch im Molotow zu Gast, gelang es den vier jungen und eher unscheinbaren Briten nun das Docks auszuverkaufen. Mit Tourist History ist Two Door Cinema Club auch ein klasse Album gelungen, voller tanzbarer zeitgemäßer Indierockhits, de nicht vor einem kleinen Schuss Elektro zurückschrecken. Wie mitreißend die Songs sind konnte man an diesem Abend im Docks erleben. Ich habe selten erlebt, dass in einem Club dieser Größe fast durchgehend bis in die hinteren Reihen getanzt wurde. Nach 55 Minuten, während derer das komplette Album, eine B-Seite und ein neuer Song gespielt wurden, war der Spaß auch schon vorbei. Aber mehr haben die halt noch nicht.
Donnerstag, 2. September 2010
Kaum zu toppen – Arcade Fire live im Tempodrom Berlin

Ich bleibe dabei: Arcade Fire ist die beste Liveband, die ich kenne. Ich habe noch keine andere Band erlebt, die mich bei einem Konzert auf diese Weise anspricht. Es stimmt einfach alles: die Musik, die Emotionen, die Stimmung, die Show. Und man zehrt danach noch lange von der Begeisterung.
Erstmals bin ich extra für ein Konzert nach Berlin gefahren, noch dazu unter der Woche. Pünktlich um 19 Uhr kam ich am Tempodrom an, das Schlangestehen blieb mir erspart, da meine Begleitungen in perfektem Timing zu diesem Zeitpunkt genau den Eingang erreicht hatte. Alle waren so freudig erregt wie ich.
Als Vorband fungiert auf dieser Tour passenderweise Owen Pallett, seit jeher Arrangeur der Streicherparts für Arcade Fire. Der gefeierte Produzent ist auch ein ambitionierter Musiker, der auf der Bühne demonstriert, dass man mit Hilfe von Loops auch alleine mit einer Geige durchaus ein Konzert geben kann, bei dem mehr als gefiedelt wird. Owen Pallett hat mir an diesem Abend deutlich besser gefallen als vor ein paar Monaten im Uebel&Gefährlich, wo er gemeinsam mit einem Drummer aufgetreten war. Seine Musik ist zwar nicht jedermanns Sache, passte jedoch heute Abend sehr gut, wie ich fand.
Um kurz nach neun war es dann soweit. Arcade Fire eröffeten – nicht wirklich überraschend – ihr Set mit „Ready to Start“, eines der besten Stücke des sensationellen neuen Albums The Suburbs. Ich bekomme damit gleich zu Beginn zum ersten Mal Gänsehaut, was sich im Laufe des Konzerts ein paar Mal wiederholen wird. Es folgt ein famoses Set mit fast nur Höhepunkten. Die Stücke von The Suburbs machen sich auch live sehr gut, allerdings sind meine persönlichen Favoriten weiterhin die Songs des ersten Albums Funeral, insbesondere „Neighbourhood #1 (Tunnels)“ und „Rebellion (Lies)“. Fast vergessen hatte ich, wie toll „No Cars Go“ bei Konzerten ist. Außerdem besonders gut: „Intervention“, „Keep the Car Running“, „We Used to Wait“, „Sprawl II“ und natürlich die letzte Zugabe „Wake Up“, in den USA ja inzwischen ein absoluter Megahit.
Wie nicht anders zu erwarten verausgaben sich die Mitglieder von Arcade Fire auf der Bühne komplett, was vom Pulikum sehr geschätzt wird, das der Band ohnehin zu Füßen liegt. Die 9 Musiker (die achtköpfige Live-Besetzung plus Owen Pallett) wechseln zwischen den Stücken munter die Instrumente. Untermalt wird das ganze durch sehr ästhetische Visuals passend zur The Suburbs Thematik.
Hier die Setlist: