Sonntag, 28. Juni 2009

Hurricane Festival – Tag 3

Diese zweite Nacht war doch viel besser. Zwar noch immer kalt, doch ich fand ich hatte super geschlafen – bis auf die paar Mal aufwachen in der Nacht, um sich umzudrehen, da mir die ganze Seite wehtat. Ist schon hart so eine Isomatte, man wird halt nicht jünger. Ich fand mich morgens total ausgeruht, doch dieser hielt nicht lange an, zum Glück gab es wieder Kaffee.

Für diejenigen, die am Montag wieder arbeiten mussten, galt es nun schon abzubauen. Wir leisteten uns sogar die Dekadenz, einen der Jungs mit Fahrradanhänger anzuheuern, um uns unsere Sachen zum Auto zu transportieren. Es hat auch seine Vorzüge, halbwegs gut verdienender Arbeitnehmer zu sein.

Auch heute begann das Programm schon früh, und zwar mit The Gaslight Anthem auf der großen Bühne. Im Winter hatte ich mich noch sehr geärgert, das Konzert im Knust verpasst zu haben, da ich vom Ansturm auf die Tickets überrascht worden war. Hier konnten wir aber direkt vor der Bühne stehen und entspannt der Musik lauschen. The Gaslight Anthem werden – nicht nur wegen ihrer Herkunft aus New Jersey – gerne mit Bruce Springsteen verglichen. Ihre Musik hat schon was vom „Boss“, die leicht zum Pathos tendierenden Rocksongs sind jedoch etwas roher. Das kommt in der Mittagssonne erstaunlich gut, ein super start in diesen letzten Festivaltag.

Nach einer kurzen Pause, während derer wir sitzend die Sonne genossen und ein wenig dem Emo von Brand New lauschten, konnte ich schon dem nächsten Highlight entgegenfiebern. Auf der Grünen Bühne spielten nun Gogol Bordello. Zu den New Yorker Gypsy Punks braucht man nicht viel sagen, außer: es geht ab! Hüpfen und Tanzen, dass kann man dazu, und sich des Lebens freuen. Die Kombination aus Balkan-Sounds und Punkrock mag zwar nicht super originell sein, doch es macht Spaß. Der absolute Höhepunkt: „Stop Wearing Purple“. Das beste Konzert dieses dritten Tages.

Wieder Zeit für ein Esspäuschen, diesmal kann man dabei den Polit-Punkern von Anti-Flag lauschen, die wohl den Publikumsandrangsrekord für die blaue Bühne aufstellten. Meins ist das nicht unbedingt, ich aß währenddessen lieber Chinanudeln in unserem Lieblingspavillon. Dann ging’s noch kurz rüber zu Lilly Allen, doch auch die kann man vergessen. Keine gute Live-Sängerin, und wirklich Power hatte das auch nicht.

Lieber ist mir der anständige (wenn auch nicht ganz ernstzunehmende) Breitbeinrock der Eagles of Death Metal (ohne Josh Homme). Das Ziel der Band: das Publikum soll Spaß haben! Es gelingt ihnen zwar nicht so ganz, dieses so richtig in Fahrt zu bringen, doch Spaß macht es, den Herrschaften zuzusehen und deren Rockmusik über sich ergehen zu lassen.

Ganz zu Ende kann ich es mir jedoch nicht anschauen, denn ich folge nun einem Tipp meines Bruders („das Konzert meines Lebens“ – dieser Eindruck vom Southside war vielleicht doch ein wenig zu euphorisch) und ging ins Zelt zu The Asterois Galaxy Tour. Das sind vier Dänen und eine Dänin, deren Musik ist Retro-Soul im Stil von Amy Winehouse. Das ist eigentlich nicht so mein Ding und vorab auf Platte war ich nicht so überzeugt gewesen. Doch live geht das tatsächlich ganz gut ab. Man kann The Asterois Galaxy Tour das Bühnentalent nicht absprechen – sie brachten mich jedenfalls noch mal in Fahrt und ich verpulverte bei diesem Konzert meine letzte verbliebene Energie.

Das war auch in Ordnung, denn nun kam der Zeitpunkt, sich vom Hurricane Festival zu verabschieden. Ich verzichtete ohne große Schwierigkeiten auf Fettes Brot und die Ärzte und machte mich lieber auf den Heimweg, um am Montag zumindest halbwegs wach durch den Arbeitstag zu kommen. Die Festivaleuphorie hielt während der Zugfahrt noch an, ich wippte zu Franz Ferdinand in meinem MP3-Player vor mich hin. Und das mit dem Wachsein hat am Montag geklappt, dafür hab ich am Dienstag monumental verschlafen.

Freitag, 26. Juni 2009

Hurricane Festival – Tag 2

Diese erste Festivalnacht war nicht gerade erholsam gewesen – nicht, dass ich das erwartet hätte, aber ein bisschen mehr Schlaf hätte nicht geschadet. Das lag nicht nur am wenig überraschenden Lärm, dem tausende betrunkener Menschen in einer Nacht so machen. Dazu kam, dass es ganz schön kalt war, mein Schlafsack recht dünn ist und ich folglich bis zum Morgen einige Kleiderschichten überziehen musste.

Doch von so etwas lässt man sich natürlich nicht aus der Bahn werfen. Ein reichliches Frühstück, viel Kaffee und dann recht bald auch wieder Bier brachten uns wieder auf Vordermann, sodass wir wie geplant um 13:30 Uhr vor der Blauen Bühne bereitstanden, um uns The Rakes anzuschauen. Ich kenne diese Band inzwischen live nur zu gut, immerhin sah ich sie innerhalb von nicht einmal zwei Jahren bereits zum vierten Mal. Trotzdem ist es immer wieder ein Spaß, das ist Indierock vom feinsten aus UK. Ein recht heftiger Regenguss schmälerte das Vergnügen zwar ein wenig, doch das konnte man bei dem Auftritt hinnehmen. Das Leben ist ja kein Ponyhof.

Bei dieser Gelegenheit entdeckten wir einen Platz, an dem wir noch viel Zeit verbringen sollten – von einem großen Pavillon überdachte Biertische zwischen Fressbuden in Sicht- und Hörweite der blauen Bühne. Erstaunlicherweise fand man dort auch immer einen Sitzplatz, sodass wir dort einige Regengüsse überstanden oder teilweise unsere müden Beine schonten. Auch beim Konzert der Blood Red Shoes konnte mich deren eher rauer, doch sehr tanzbarer Rock nicht dazu bewegen, vor der Bühne einen erneuten Regenguss zu ertragen, sodass ich einen Großteil ihres durchaus hörenswerten Sets von unserem trockenen Refugium aus erlebte.

Nachdem noch ein paar Nachzügler zu uns gestoßen waren, begaben wir uns wieder näher an die Bühne (noch immer die blaue). Dort spielte nun die zweite Band des Tages, die ich schon zum vierten Mal live sah, The Wombats. Die drei Stimmungskanonen haben ein so sicheres Händchen für tanzbare Hits, dass keine Indieparty ohne „Kill the Director“ oder „Let’s Dance to Joy Division“ auskommt. Live kann jedenfalls nicht viel schiefgehen, zumal es das für den heutigen Tag mit dem Regen gewesen war (von ein paar weiteren Tropfen abgesehen). Es ist wieder Zeit zum Abgehen, dafür sind die Leute hergekommen. Natürlich gibt es alle Hits des bisher einzigen Albums, dazu zwei-drei neue Songs, die ebenso tanzbar sind wie die bekannten. Man kann sich also auf das hoffentlich bald erscheinende Album freuen. Zum Schluss gibt’s noch mal einen riesigen Pogokreis, bevor sich die Menge erschöpft wieder von dannen macht.

Zum Rasten bleibt nicht viel Zeit (wobei manch einer sich zu einem Päuschen zum Zelt zurückzieht). Ich dachte mir, ich könnte gemütlich Paolo Nutini anhören und dabei wieder Kräfte sammeln, doch Pustekuchen. Dabei kann man auch nicht still sitzen. Der gute Paolo ist zwar total hackedicht, doch das hält ihn und seine exzellente Begleitband nicht davon ab, ein famoses Set abzuliefern. Es swingt und groovt dahin, teilweise gibt es Reggaeeinflüsse, jedenfalls kann man nicht anders als Tanzen. Das war für mich die positive Überraschung des Festivals!

Nun ist jedoch wirklich Ruhe angesagt, denn die Musik der Fleet Foxes ist nicht zum Abgehen, eher zum Genießen gemacht. Die einen finden das langweilig und machen sich vom Acker (immerhin spielen auf der großen Bühne die Pixies – was die Fleet Foxes auch mehrmals ehrfurchtsvoll anmerken), andere (ich auch) finden das wunderschön. Die Fleet Foxes gehören zur aktuellen Folk-Revival-Bewegung in den USA, ihre Musik ist durchaus vergleichbar mit dem Falsettgesang von Bon Iver. Die Songs heißen „Blue Ridge Mountains“ oder „White Winter Hymnal“, doch bieten viel mehr als der Titel verspricht – einfach schön. Allerdings wäre auch dies eher was für den kleinen dunklen Club als für die sonnendurchflutete Nachmittagsbühne, zumal dort nicht so auffallen würde, dass es die Bartträger mit ihrer Natürlichkeit (Flanellhemden und mottenzerfressenen T-Shirts) ein wenig übertreiben.

Da das Set der Fleet Foxes relativ kurz ist, können wir uns noch den Rest der Pixies anschauen. Ist nicht der Rede Wert, ich fand’s langweilig, bin aber ohnehin nicht deren größter Fan.

Nun geht’s ins Zelt (benannt nach einem Hersteller eines Coffeinhaltigen Brausegetränks), wo Portugal.The Man gerade beginnen zu spielen, als wir eintreten. Auch dies ist nicht jedermanns Sache, doch ich fand es der Hammer. Das ist Prog vom feinsten, Stimmungen werden kreiert wie es nur diese Art von Gitarrenmusik kann. Zwar fällt irgendwann der Synthesizer aus, doch das stört keinen, die vier Alaskaner machen das mit Percussion wett. Mein Eindruck vom Reeperbahnfestival erhärtet sich, das ist eine super Live-Erfahrung – in der Tat habe ich auf Platte mit der Musik teilweise meine Schwierigkeiten. Große Kommunikatoren sind die Herrschaften übrigens nicht, der Sänger schaut nicht mal wirklich ins Publikum. Trotzdem super.

Bei mir war inzwischen die Luft raus, doch es war erst früh am Abend und das Festival hatte durchaus noch etwas Programm zu bieten. Ich entschied, mich weiter an das Programm der blauen Bühne zu halten und mir Ben Harper mit seiner neuen Band Relentless 7 anzusehen. Anfangs war ich etwas überrascht über den Sound – man kennt den guten Ben doch eher akustisch. Jetzt wird es Bluesrockiger, die Einflüsse der schwarzen Musik sind nicht zu überhören. Hier und da scheint gar der Soul durch. Ben Harper lässt sich für seine Virtuositäten nach fast jedem Stück eine neue Gitarre bringen, die er meist sitzend auf seinem Schoß liegend bespielt. Mit der Zeit lässt man sich von der Musik so richtig einlullen, bis man komplett von ihr gefangen ist. Es wurde immer besser, dann war’s schon vorbei.

Nun war ich komplett am Ende. Beim Vorbeigehen nahm ich jedoch noch das Ende des Faith No More Konzerts auf der Hauptbühne (die ich heut tatsächlich nur von weitem sah) mit, immerhin Größen des Rock and Roll der frühen 90er Jahre. Ich war allerdings überhaupt nicht begeistert, diese Reunion wäre nicht nötig gewesen. Rosa Bühnendeko und Pastellkleidung ist einfach nur lächerlich, selbst wenn es ironisch gemeint sein sollte. Und der Auftritt ist nur prätentiös. Die alten Säcke sollen lieber wieder in den Ruhestand zurückkehren.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Hurricane Festival 09 – Tag 1

Der Freitag versprach aufgrund des Programms auf dem Papier musikalisch für mich der Highlight-Tag zu werden. Das sollte sich auch bewahrheiten. Er begann jedoch zunächst mit einer kleinen Enttäuschung, da ein größerer Regenguss uns den rechtzeitigen Aufbruch vom Campingplatz verbaute, um rechtzeitig zum Opening Act des Festivals aufs Gelände zu kommen. So verpassten wir leider Glasvegas, die ich sehr gerne gesehen hätte.
So starteten wir mit The Horrors. Ehemals als Pseudo-Goth-Act nicht ganz ernst genommen, haben die jungen Engländer mit einem guten zweiten Album überrascht. Auch live macht die Bands einiges her, ihr ein wenig ins psychedelische gehende Rock kommt gut rüber. Der frühe Nachmittag auf der großen Bühne ist jedoch für eine solche Band ein wenig undankbar, im dunklen Club wirkt die Musik sicherlich besser. Direkt im Anschluss war auf derselben Bühne Johnossi an der Reihe. Der gut tanzbare Rock der beiden Dänen lebt vom Druck, der dahinter steckt. Leider war an diesem Nachmittag nicht viel davon zu spüren – lag eventuell an der noch nicht optimalen Abmischung des Sounds. Schade.
Es galt nun, schnell zur blauen Bühne zu wechseln, denn dort spielte nun das erste richtige Highlight des Tages, The Ting Tings. Das Album We Started Nothing hatte ich in den letzten Monaten rauf- und runtergehört. Es steckt voller Hits, allesamt extrem tanzbar. Entsprechend freute ich mich auf das Konnzert, das mich nicht enttäuschen sollte. Der kurze, doch knackige Gig beinhaltete alles, was man brauchte: der Indie-Electrosound wird vom Duo druckvoll dargeboten, die Hits werden geschmettert und keiner im Publikum hält still. Einer der absoluten Höhepunkte des Festivals.
Nun galt es, schnell die Flucht vor Katy Perry, ihrem rosaroten Bühnenbild und ihren Fanhorden zu ergreifen und die Gunst der Stunde zu nutzen, um Kräfte für den Rest des Abends zu tanken. Die Editors, die nun die große Bühne bespielten, waren leider ein wenig enttäuschend. Als Headliner bei Motor im Grünen im vergangenen Jahr hatten sie mir besser gefallen – was Dunkelheit und Lichteffekte so ausmachen. Auch die neuen Lieder, die gespielt wurden, haben mich nicht überzeugt – nicht jeder Band bekommen die Elektroeinflüse, die gerade allseits im Aufwind sind. Nichtsdestotrotz hat Sänger Tom Smith eine Beeindruckende Stimme, und einige Songs sind nicht von schlechten Eltern.
Kaum waren die Editors fertig, galt es, in den vorderen Bühnenbereich zu kommen, denn nun waren Franz Ferdinand dran. Hier wollten wir vorne mit dabei sein, das hat sich auch gelohnt. Vom ersten Ton des Sets an wird gehüpft, und erst als das heute sehr gut aufgelegte Quartett die Bühne wieder verlässt steht die Menge wieder Still. Wie mir berichtet wurde tanzte das Publikum bis in die letzte Reihe. Kein Wunder, denn Franz Ferdinand spielten ihre auf Tanzbarkeit ausgerichteten Hits mit einem Elan, der alle mitreist. Die Routine der ausgedehnten Tour hat sich hier positiv ausgewirkt. Ich war danach noch euphorisierter als beim Konzert im März, was möglicherweise aber auch am genau richtigen Alkoholisierungsgrad lag. Für mich das beste Konzert des Hurricane Festivals.
Da ich schon vorne war, blieb ich dort auch für die Headliner des Abends, die Kings of Leon. Ohne Frage eine große Band, deren Auftritt nach der Euphorie von Franz Ferdinand im Vergleich jedoch ein wenig lahm war. Das ist vielleicht ein wenig ungerecht, da die Musik an sich eher laid-back ist. Doch hier fehlt irgendwie der letzte Funke, der bei Franz Ferdinand noch auf das Publikum übergesprungen war. Dennoch war ich von den Kings of Leon angetan, da ich ihren leicht bluesigen Rock mit Südstaatentouch schon lange sehr mag unnd gerne höre. Und gerade live muss man feststellen: trotz seines überaus dämlichen Textes ist der Song „Your Sex is on Fire“ einfach ein absoluter Hit. Das war einer der wenigen Momente, in denen die Kings of Leon die Menge so richtig in Fahrt brachten. Schön, diese Band endlich mal live erleben zu können, zumal man sich ihre Konzerte in den Großhallen dieser Welt auch nicht mehr wirklich leisten kann.
Danach war bei mir die Luft raus, sodass mich weder Kraftwerk noch Culcha Candela noch zum Verweilen auf dem Festivalgelände bewegen konnten und ich mich gen Zelt zu einer kalten und unruhigen Nacht zurückzog.

Dienstag, 23. Juni 2009

Hurricane Festival 2009

Nach langem Hin- und Herüberlegen konnte ich mich dieses Jahr dann doch wieder durchringen, auf ein großes Festival zu gehen. Schlussendlich siegte dann doch die Anziehungskraft der Bands, die beim Hurricane Festival auftraten über die Unlust, sich den Strapazen eines Festivalwochendes auszusetzen. Man muss auch ganz klar feststellen: die Entscheidung hinzugehen war eindeutig die richtige.
Angereist bin ich am frühen Freitagnachmittag. Dankenswerterweise hatte man für mich einen Platz auf dem Zeltplatz reserviert. Bei der Ankunft blieb uns auch gerade genug Zeit, um das Zelt aufzubauen, bevor der erste von vielen Regenschauern, die es an diesem Wochenende noch geben sollte, über uns hereinbrach. Glücklicherweise handelte es sich aber immer nur um kurze Regengüsse, sodass wir im Großen und Ganzen doch trocken durch das Festival kamen. Schwieriger fand ich die doch recht kühlen Temperaturen, vor allem nachts. Ich hätte mir einen wärmeren Schlafsack gewünscht. So musste ich halt mit Fleecejacke schlafen.
Die meiste Zeit wurde jedoch ohnehin in der Nähe der drei Festivalbühnen verbracht, denn ich gehöre zu den Festivalbesuchern, die tatsächlich für die Musik da waren – auch dabei kann man noch mehr als genug Bier konsumieren. Ich hatte mir ein sehr dichtes Programm zurechtgelegt und konnte dies auch wie geplant recht gut befolgen, sodass ich über die drei Tage verteilt und trotz relativ zeitiger Abreise am frühen Sonnatag Abend etwa 20 Bands anschauen konnte. Details zu den einzelnen Konzerten gibt es in den nächsten Tagen, hier jedoch schon mal meine Top 5 Konzerte des Festivals:
  1. Franz Ferdinand
  2. The Ting Tings
  3. The Wombats
  4. Portugal.The Man
  5. Gogol Bordello
Positive Überraschung des Festivals: Paolo Nutini
Reinfall des Festivals: Faith No More

An dieser Stelle muss ich ein großes Lob an die Organisiation des Festivals loswerden. Nicht nur hat die Abfolge der Bands auf den Bühnen reibungslos geklappt, auch die Rahmenbedingungen für die Festivalbesucher haben gestimmt. Trotz zehtausender alkoholisierter Menschen gibt es keine nennenswerten Zwischenfälle, alles bleibt friedlich. Auch wenn die Ordner teilweise etwas nervig und meistens sehr arrogant sind, kommt man gut von A nach B, wenn man sich früh genug entscheidet auch gut in den vorderen Zuschauerbereich vor den Bühnen. Schließlich gibt es inzwischen auf dem Zeltplatz mobile Kaffeeverkäufer (super!) und diverse Möglichkeiten, günstig seinen Getränkevorrat nachzufüllen. Und das fast allerwichtigste: auch die Toiletten, sogar die Dixiklos, waren ganz gut in Schuss. Ekeln musste man sich jedenfalls beim morgendlichen Toilettengang keineswegs.
Fazit: Ein rundum gelungenes Festivalwochenende, Dank netter Leute, exzellenter Musik und einer einwandfreien Organisation. Und: ich bin noch nicht zu alt für sowas! Nur an den Bier und Mahlzeitenpreisen im Bühnenbereich könnte noch gearbeitet werden, das ist wirklich abzocke!
Hier einige Fotos.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Durchkomponiert – Dredg live

Das einzige, was man Dredg vorwerfen könnte, ist dass sie live vielleicht ziemlich genauso klingen wie auf Platte. Das kann aber durchaus gleichzeitig als Kompliment aufgefasst werden, denn die genau durchkomponierten Stücke der Prog-Rocker sind sicherlich nicht einfach zu spielen. Die zahlreichen Tempo- und Stimmungswechsel muss man erstmal so präzise hinbekommen. Das durfte ich zum Abschluss meiner Indoor-Konzertsaison am Montag in der Großen Freiheit 36 feststellen, wo Dredg nach ihren Auftritten bei Rock am Ring/Rock im Park Station machten. Lohnenswert und gut, denn live ist doch auch ganz schön viel mächtiger als aus der Konserve!