Montag, 23. August 2010

Broken Bells im Uebel&Gefährlich

Am Montag Abend nach einem Wochenende auf einem Musikfestival, nach einem ganz normalen Tag im Büro, will man es sich eigentlich nur zu Hause gemütlich machen und seine Batterien aufladen. Leider hatten sich jedoch Broken Bells ausgerechnet diesen Termin für ein Konzert in Hamburg ausgesucht. Da man sich so etwas schlecht entgehen lassen kann, blieb uns nichts anderes übrig, als uns ins Uebel&Gefährlich zu begeben.

Hier wurden wir zunächst von einer sehr bemerkenswerten Vorband überrascht. Sizarr, für mich wie auch vermutlich für 99% des Publikums ein noch komplett unbeschriebenes Blatt, haben ihre Zuhörer völlig in ihren Bann gezogen und zu wahren Jubelstürmen animiert. Die drei Jungs aus der Kurpfalz haben noch kein Album veröffentlicht, sie wollen damit abwarten, bis sie im nächsten Jahr (!) ihr Abitur (!) hinter sich haben. Dennoch spielen die drei ein perfekt sitzendes Set. Der Sound erinnert streckenweise an die Maccabies, insgesamt ist er aber vielschichtiger. Sizarr fahren mit einem beeindruckenden Arsenal von unterschiedlichen Synthesizern und digitalen Gerätschaften auf, die bestens eingesetzt werden und die Grundlage für die Musik bilden, ohne dass diese rein elektronsicher Natur wäre. Ich bin jetzt Fan und bin überzeugt, dass Sizarr zumindest in Deutschland in Zukunft noch für ein wenig Wirbel sorgen werden. Hier gibt es den Song "Fake Foxes" als Stream oder als Download.

Broken Bells ist das gemeinsame Projekt von James Mercer (The Shins) und Brian Burton (besser bekannt als Danger Mouse von Gnarls Barkley und einer der derzeit bedeutendsten Musikproduzenten). Die Musik ist eher ruhig, doch extrem vielschichtig. Live treten die beiden mit einer fünfköpfigen Begleitband auf, Danger Mouse sitzt meist am Schlagzeug und ist einer der coolsten Musiker, die ich bisher gesehen habe. Untermalt von einer Videoshow werden die Songs vom Album Broken Bells dargeboten, sowie eine B-Seite und der Song aus der Kooperation für Dark Night of the Soul, dem Album von Danger Mouse und Sparklehorse. Auch hier wird das Publikum zu sehr Hamburg-untypischen Begeisterungsstürmen bewegt, kein wunder, denn es ist ein grandioses Konzert. Trotz Übermüdung und Rückenschmerzen verlässt man an den Club an diesem Abend beseelt von der Musik und glücklich, dass man dies erleben durfte.

Toll übrigens auch dieser Videoclip mit Christina Hendricks, besser bekannt als Joan Holloway aus Mad Men.


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