Sonntag, 29. August 2010

Konzertbesuch aus Nostalgie – We Are Scientists im Knust

In der letzten Ausgabe des Musikexpress gibt es eine durchaus lesenswerte Betrachtungvon Albert Koch zum Thema Indie. Darin wird unter anderem der Zustand beklagt, dass es vielen der zurecht hochgelobten Indiebands des Ausnahmejarhgangs 2005 nicht gelungen ist, gute zweite Alben zu veröffentlichen und ihr musikalisches Schaffen seither darin besteht, schlechtere Kopien ihres Debütalbums zu produzieren. We Are Scientists werden zwar in diesem Artikel nicht genannt, doch auch sie kann man durchaus zur Liste von Indiebands zählen, auf die diese Feststellung zutrifft (hingegen stimme ich nicht bei allen im Artikel genannten zu).

Quelle für Foto: rocco blues

Nichtsdestotrotz konnte ich nicht widerstehen, als ich sah, dass We Are Scientists auf ihrer Tour auch in Hamburg halt machen sollten. Auch wenn ich von deren aktuellen Album Barbara nicht wirklich überzeugt bin sind mir die vielen guten Songs vom 2005er Werk With Love And Squalor noch so sehr in in Herz und Gedächtnis eingebrannt, dass ich die Band vermutlich immer mögen werde.

Ich habe es auch nicht bereut, zum Konzert gegangen zu sein. Zum einen werden stets alle Tanzbodenhits des Erstlingswerks gespielt. Zum anderen sind ja auch auf den beiden anderen Alben gute tanzbare Stücke dabei, die für sehr gute Stimmung im gut gefüllten Knust sorgen. Zudem sind die beiden Köpfe der Band, Keith Murray und Chris Cain, bestens aufgelegt. Sie könnten gemeinsam sicherlich auch gut als Comedians auftreten und werfen sich zwischen den Songs nur gegenseitig Sprüche an die Köpfe. Als dann auch noch ein als Chris Cain verkleideter Fan im Publikum identifiziert wird, gibt es kein halten mehr. Der Junge wird auf die Bühne geholt und bekommt seine 15 Minuten Ruhm, ohne jedoch dass es irgendwie in peinlicher Zurschaustellung enden würde.

Fazit: Aus Nostalgie hingegangen, überzeugt wieder rausgekommen. We Are Scientists lohnen sich noch immer.

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