Den Anfang machte jedoch zunächst die hörbar aus den Südstaaten der USA stammende Kapelle Gringo Star. Als Einflüsse nennen sie auf ihrer MySpace Seite selbst „southern beat psychedelia rock“, was man für die Musik durchaus stehen lassen kann. Die Bandbreite reicht von The Brian Jonestown Massacre über klassischen Beatles-Gitarrenpop und 70s Folk zu Südstaaten-Bluesrock. Interessant dabei ist, dass jedes der vier Bandmitlgieder abwechselnd für ein Lied den Leadgesang übernimmt – trotz hörbarer Qualitätsunterschiede in der Gesangsqualität und auch die Instrumente fleißig getauscht und gewechselt werden. Dazwischen gibt es muntere Ansagen mit starkem Südstaaten Akzent, der halbe Saal hat nichts verstanden. Sehr sympathisch.
Anders als bei ihrem letzten Auftritt im Uebel & Gefährlich (ich war nicht dabei, hab ich nur gehört) waren … Trail of Dead bereits kurz darauf auf der Bühne und legten gleich los. Ihr Prog-Indi-Punk-Metal-Rock wird einem mit einer solchen Wucht entgegen geblasen, dass man sich dem nicht entziehen kann. Beeindruckend präzise wechselt die sechsköpfige Band zwischen lauten und bedächtigen Tönen, schnellen und langsameren Tempi. Das ist zwar keine Musik, zu der man wirklich abgehen kann – ein wenig zu verkopft, würde ich sagen – doch gepackt wird man allemal. Die zusätzliche Wucht, die durch die Macht Bühnenlautstärke und -präsenz der band gegeben ist geht zwar ein wenig auf Kosten der Feinheiten der stücke, die man auf den Alben heraushört, doch das schadet der Musik von …Trail of Dead nicht. Faszinierend ist für mich vor allem das extrem genaue und perfekte Zusammenspiel der beiden Schlagzeuger, die dabei auch den Rest der Band rhythmisch im Griff haben. Ganz nebenbei lassen ...Trail of Dead auch Volksnähe nicht zu kurz kommen, Bad in der Menge von Zweitsänge/Schlagzeuger Jason Reece. Insgesamt dauerte das Konzert zwar nur eine gute Stunde, aufgrund der Intensität war das aber durchaus in Ordnung. Das bisschen Ohrenpfeifen danach nimmt man gerne in Kauf…