Ein Konzert an einem Wochenende ist nicht genug, man muss gleich am Sonntag Abend noch ein zweites dranhängen. Doch was bleibt einem anderes übrig, wenn eine DER Newcomerbands des Jahres in Hamburg weilt. Die "Neo-Hippies" von Mgmt waren im seit Wochen ausverkauften Uebel & Gefährlich zu gast."Neo-Hippies" waren auch viele im Publikum, neben Indie Kiddies in Rührenjeans, Hipstern und Musikinteressierten der Ü25 Generation war folgende Spezies im Publikum zu finden: Band oder Tuch im (am besten ein wenig langen und leicht gelockten) Haar, möglicherweise noch Spackenbrille auf der Nase und Kleider aus der Mottenkiste am Leib. Das konnte heiter werden. Statt mich weiter nach hinten zu den Normalos zu verziehen stand ich mitten in diesem Völkchen. Meine unmittelbaren Publikumsnachbarn hätten mir den auch beinahe deie Freude am Konzert genommen, so übertrieben aufgedreht wie sie waren, dazu musste natürlich alles Video- und Fotographisch festgehalten werden. Zum Glück haben sie sich bald in den Pulk direkt vor der Bühne gestürzt.
Doch genug genörgelt, ich war ja wegen der Musik da. Diese ist, wie soll ich sagen, eine Mischung aus Heile-Welt Musik und Elementen aus dem Rock sowie aus dem Elektobereich. Am besten selber mal anhören. Die fünfköpfige Band begann ihr Set erstaunlicherweise mit einem B-Track des Albums, bevor dann die eingängigeren Songs gespielt wurden, was die Euphorie des Publikums sich endlich entladen ließ. Jeder Song wurde mit begeistertem Erkennungsjubel vom Publikum gefeiert.
Das Auftreten von Mgmt vermischt Öko und Trash. Dazu kommt, dass Gitarrist und Schlagzeuger vom Aussehen her direkt von einer Metalband kommen könnten. Da erstaunt es wenig, dass live die rockige Seite der Songs in den Vordergrund rückt. Diese werden durch ausgedehnte Schweine-Gitarrensoli in die Länge gezogen. Man könnte teilweise meinen, dies sei eine 80er Spektakelrockband. Vom Metalbereich her kommen dabei einige Prog-Anleihen, insbesondere beim sehr langen Non-album Track in der Mitte des Sets. Man kann sich Mgmt jedenfalls durchaus als Stadionrockband vorstellen. Ich wäre nicht erstaunt, wenn sie die Vorläufer eines 80s-Rock Revivals wären und wage zumindest die Prognose, dass Mgmt eine ähnliche Entwicklung nimmt wie Muse und in wenigen Jahren Stadien füllen werden.
Den Abschluss des Konzert bildete dann aber doch eine sehr elektrolastige Version von "Electric Feel", für die Bassist und Schlagzeuger unbrauchbar wurden, da Bassbeat aus der Soundmachine kam. Da gefällt mir diese Version doch ein wenig besser:
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