Dienstag, 22. Februar 2011

Konzertüberblick Winter 2011

Traditionell ist der Jahresanfang eine eher ruhige Zeit was Livemusik betrifft, hier bildete 2011 keine Ausnahme. Erst im Laufe des Februars nehmen wieder mehr Künstler die Strapazen einer Tour auf sich und beehren dabei gerne Hamburg. In den letzten Wochen ergriff ich dennoch einige Gelegenheiten, mir Livemusik zu gönnen.
Den ersten Konzertbesuch des Jahres machte ich im Grünspan bei Dúné. Die jungen Dänen hatten gefallen mir auf Platte mit ihrem tanzbaren Synthiesound ganz gut. Ihren Auftritt beim Dockville-Festival 2010 fand ich etwas enttäuschend, dennoch wollte ich Dúné live nochmal eine Chance geben. Das Konzert kam relativ schleppend in Fahrt, doch mit der Zeit gewannen die 5 jungen Männer das (eher junge und weibliche) Publikum für sich. Einige Posen sind eher albern, aber das kommt bei den Mädels gut an. Nett, aber mehr auch nicht.
Anders war es bei The Airborne Toxic Event, die es mir vor einiger Zeit bei ihrem ersten Auftritt in Hamburg (damals noch ein wenig verschüchtert) sehr angetan hatten. Mit sehr zahlreichen Songs aus dem in kürze erscheinenden neuen Album im Gepäck und großer Spielfreude hatte die Kalifornier das Publikum in der Tasche. Das neue Material lässt auf ein sehr gutes Album hoffen, ein Durchbruch in den Popmainstreamwäre nicht erstaunlich und dieser sympathischen Band auch zu wünschen, wenn dadurch auch einige Songs durch zuviel Radioairplay totgenudelt werden könnten.
Ein weiteres frühes Jahreshighlicht gab es in eher kleiner Runde im Molotow: Eine Double-Headliner Show von Broken Records und Freelance Whales. Broken Records, die für mich der Grund waren, zu diesem Konzert zu gehen, eröffneten den Abend mit ihrem folkigen relativ orchestralen Sound. Allerdings kam der unerwartete Höhepunkt noch mit den Freelance Whales. Die Jungs und das Mädel sehen aus wie Brookliner Nerds und sind auch welche. Traumhafter Indie-Folk aus Amerika,seit diesem Abend fester Bestandteil seiner Playlist.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Alben des Jahres 2010 – The French German

  1. Arcade Fire – The Suburbs
  2. The National – High Violet
  3. Broken Bells – Broken Bells
  4. Foals – Total Life Forevers
  5. MGMT – Congratulations
  6. Lightspeed Champion – Life Is Sweet! Nice To Meet You
  7. Two Door Cinema Club – Tourist History
  8. Tocotronic – Schall und Wahn
  9. Future Islands – In Evening Air
  10. The Futureheads – The Chaos

Montag, 27. Dezember 2010

Alben des Jahres 2010- Kronenburg1664

1. Arcade Fire - The Suburbs
2. Lightspeed Champion - Life is sweet nice to meet you
3. Gorillaz - Plastic Beach
4. Mark Ronson - Record Collection
5. The Indelicates - Songs for Swinging Lovers
6. Massive Attack - Heligoland
7. I am Kloot - Sky at Night
8. The National - High Violet
9. Broken Bells - Broken Bells
10. Marina and the Diamonds - The Family Jewels

Ich hoffe mal ich habe nichts vergessen... Erwähnenswert wären noch: The Black Keys- Brothers; Interpol- Interpol; Efertklang- Magic Chairs; Hot Chip- One Life Stand; Diego- Gold; The Gaslight Anthem- American Slang; Beach House- Teen Dream (Zebra aus selbigen Album ist mein Lied des Jahres)...

Dienstag, 21. Dezember 2010

Konzertüberblick Dezember

In diesem Jahr war für mich auch der Dezember überraschend reich an Konzertbesuchen. Es war zwar oft schwer, angesichts von Kälte, Schnee und Eis vor die Tür zu gehen, doch lohnenswert war es selbstverständlich immer.

Am Abend nach meiner Firmenweihnachtsfeier wog die Müdigkeit noch schwer, als ich mich zum Konzert von Kashmir ins Uebel&Gefährlich begab. Doch für diese Band nehme ich das in Kauf, weiß ich doch aus Erfahrung, dass sich die Konzerte lohnen. Die Musik wird gerne in die Nähe von Radiohead gerückt, manche finden aufgrund der Ähnlichkeit Kashmir gar überflüssig. Damit ist den Dänen aber Unrecht getan, denn dann gäbe es so schöne Songs wie „Aftermath“, „Kalifornia“ oder aber „Petite Machine“ nicht. Neben vielen anderen wurde diese an diesem kalten Winterabend gespielt und wärmten die Herzen der anwesenden Fans, von denen viele aufgrund der nachkonzertliche Signierstunde der Band am Merch-Stand ohnehin ganz aufgeregt waren.

Zwei Tage später besuchte ich relativ spontan den Auftritt einer weiteren Band aus dem skandinavischen Kulturkreis, jedoch von deutlich weiter nördlich. Hjaltalín waren in der Stadt und stellten im Beatleania die Songs ihres neuesten Werkes Terminal vor. Das Album wurde mit dem Sinfonieorchester von Rejkjavik aufgenommen, doch auch in siebenköpfiger Besetzung können sich die Songs sehen lassen. Der Orchestralfolk von Hjaltalín ist mal atmosphärisch, mal tanzbar, beides komt an diesem Abend gut an. Immer wieder bemerkenswert: das ist wohl die einzige Band, die eine Fagottistin in der Stammbesetzung hat.

Am Folgetag fand ich mich wieder im Beatlemania ein, doch diesmal war es dort deutlich besser besucht und die Hipsterdichte im Publikum war ebenfalls deutlich größer. Es war ja auch eine der derzeit gehyptesten Newcomerbands zu Gast, nämlich Best Coast. Die Musik kann man in eine ähliche Ecke einordnen wie die der Drums, Auftreten und Einstellung der Band ist jedoch deutlich Alternativer. Es wird wohl niemand durch die Feststellung beleidigt sein, dass es an diesem Konzert sowohl auf als auch vor der Bühne nur vor Nerds wimmelte, die jedoch allesamt sehr zufrieden dreinschauten.

Deutlich besinnlicher war es ein paar Tage später in der Zentrale, wo der aufstrebende Stern der Nouvelle Chanson Francaise ihr einziges und erstes Deutschlandkonzert gab. Coeur de Pirate ist eine erst 19-jährige Kanadierin, der gerade die ganze französischsprachige Welt zu Füßen liegt. Sie ist ja auch ganz niedlich (wenn auch für meinen Geschmack etwas viel tätowiert) und singt sehr schöne französische Liedchen. An diesem Abend bespielte sie die gemütliche Kneipe alleine am Klavier. Dass alle im Raum bezaubert waren, versteht sich fast von selbst. Beitrag mit Konzertmitschnitten vom Heute Journal.

Den krönenden Abschluss für das überaus reiche Konzertjahr 2010 bildete das Weinachtskonzert der Kilians im Grünspan. Nicht nur die Gastgeber des Abends waren famos, auch die Vorgruppe Abby konnte mich überzeugen. Die Kilians waren gut wie immer und gaben bei diesem Auftritt einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende Album. Gleich sechs neue Songs wurden dargeboten, allesamt sehr vielversprechend. Daneben gab es natürlich genug bekanntes. Die jungen Männer strotzten nur vor Spielfreude und begeistersten die (nicht gerade extrem zahlreichen) Anwesenden mit einem eineinhalbstündigen Set. Sänger Simon den Hartog hat inzwischen zudem gelernt, dass zuviel Gelaber auf der Bühne nervt, sodass dieses Konzert als rundum gelungen bezeichnet werden kann.