Dienstag, 30. September 2008

Reeperbahnfestival 08 – Donnerstag

Diesem musikalischen Highlight fieberte ich bereits seit einiger Zeit entgegen: DAS Clubfestival in Deutschland, das Reeperbahnfestival, fand am Wochenende statt. Hier macht man sich die Besonderheit Hamburgs zum Vorteil. Da nahezu alle Clubs in Hamburg sich „auf dem Kiez“ befinden und man somit problemlos zu Fuß von einem zum anderen gehen kann, spielen auf diesem Festival an drei Tagen insgesamt 141 Bands in knapp 20 Clubs und auf dem Spielbudenplatz spielten.

Anlässlich des Festivals hatte ich Besuch von einer sehr guten Freundin. Da wir beide von Arbeit bzw. Nachzugfahrt nicht voll fit waren, ließen wir es am Donnerstag Abend eher ruhig angehen. Los ging es jedoch mit einer schweißtreibenden Angelegenheit. Wir schauten uns Pete and the Pirates im Molotow an. Da der kleine und schlecht belüftete Club rammelvoll war und die Stimmung gut, lief einem der Schweiß zum gut tanzbaren Indie Pop der jungen Briten aus Reading schnell herunter.

Damit waren wir schon nach der ersten Band recht ausgepowert und beschlossen spontan, in Imperial Theater herüber zu gehen. Dort bekamen wir die letzten Töne der deutschen Band finn. mit. Das ist die wunderbare Band des Singer Songwriters Patrick Zimmer, der aussieht wie ein mittelalterlicher Troubadour. Die vielköpfige Band und deren Musik passten hervorragend auf die Bühne des Theaters, schade, dass wir nur noch wenig mitbekamen.

Ebenso angetan waren wir von den beiden folgenden Darbietungen, beide von Musikern aus Island. In bester isländischer Songwritertradion ist der Sound von Borko eher ruhig und experimentell. Das geht deutlich Richtung Postrock, es gibt relativ wenig Text und kommt mehr auf die Musik als Ganzes an. Live ist das meist – hier auch – beeindruckend und geht unter die Haut. Der Übergang zu Seabear, deren Mitglieder beim letzten Lied von Borko bereits auf die Bühne kamen, war fließend. Auch diese Band hat zahlreiche Mitlglieder und ist musikalisch sehr eklektisch. Das Album The Ghost That Carried Us Away geht eher in Richtung Country und Folk, es werden aber auch orchestralere Stücke dargeboten, wie „Emo-Postrock“ (eigene Bezeichnung der Band) Stücke.

Nach diesen eher ruhigen Stunden wollten wir nicht die Stimmung zerstören und noch zu Madsen herübergehen. Stattdessen ließen wir den Abend gemütlich in Angies Nightclub ausklingen, in dessen gediegene Athmosphäre da sehr ruhige und schöne (aber nach einer Weile auch nicht sonderlich abwechslungsreiche) Gesangspaar mit Gitarre und Cello von Choir of Young Believers exzellent hineinpassten.

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